Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern ist zu Ende
Sonntag, 11. Februar 2007 | Autor: Andreas Brandl
Die Landesausstellung “200 Jahre Franken in Bayern” hatte heute im Museum für Industriekultur in Nürnberg ihren letzten Tag. Auch heute wieder großer Besucherandrang, und ich war auch dabei.
Für mich waren folgende Erkenntnisse bemerkenswert:
- Die Ausstellung vermittelte einem das Gefühl, als wären die Franken erleichtert gewesen endlich von Bayern annektiert worden zu sein. Es war kein Wort darüber zu finden, dass man den bayerischen Statthalter in Nürnberg aus der Stadt gejagt hat oder dass alle “Vivat Preußen” gerufen haben?¦ oder hab ichs nur nicht gefunden? Trotzdem gabs eine Tafel zum Gaibacher Fest, bei dem der Würzburger Bürgermeister Prof. Wilhelm Joseph Behr, der Bamberger Bürgermeister Franz Ludwig von Hornthal sowie der Arzt Johann Gottfried Eisenmann wegen ihrer öffentlichen Forderungen zu mehr Demokratie wegen “Hochverrats und Majestätsbeleidigung zu einer Festungshaft von unbestimmter Dauer” verurteilt wurden. Das Thema wäre mal eine eigene Ausstellung wert?¦
- Auf der Landesausstellung 1906 präsentierte sich Franken “als Motor Bayerns” auch mit seinen Motorrad- und Fahrradherstellern. Was ich nicht wusste, dass Mars Fahrrad-Werke Nürnberg-Doos, Victoria (“Frankenburger und Ottenstein Nürnberg”) und Triumph allesamt Nürnberger Firmen sind (waren).
- Die “Bänderhaube” gilt als typisch fränkisches Damen-Kleidungsstück und der “Dreispitz” ist die dazu passende Kopfbedeckung für die Herren.
- Das Frankenlied ist ein Gedicht von Joseph Victor von Scheffel, welches er 1859 beim Verweilen auf den Staffelberg kreiert hat und das erst 1870 von Valentin Eduard Becker vertont wurde und so erst zur Frankenhymne geworden ist.
- Die Barbie-Puppe ist eine fränkische Erfindung. Ursprünglich war sie eine Comic-Figur namens Lilli. Der Cartoon erschien in der Bild-Zeitung 1952 und drei Jahre später wurde die erste Puppe produziert. Als Mattel dann die Rechte an der Puppe erworben hatte, wurde die Produktion bei der Firma Hausser in Coburg eingestellt.
- Ein großes, phantastisches Bild hing in der Ausstellung: “Nürnbergs Abgesandte bringen die Reichskleinodien” (am 22. März 1424 in feierlichem Aufzug in die Stadt) von Johann Paul Ritter 1883. Und dieses Bild ist im “kleinen Führer durch die Landesausstellung” seitenverkehrt dargestellt (Seite 21).
- Franken war doch einige Male Drehort für große Filmproduktionen, so z.B. “Der fröhliche Wanderer” mit Rudolf Schock und “Stadt ohne Mitleid” mit Kirk Douglas und Christine Kaufmann!
- Die meisten Tonbeispiele und Geschichten wurden von Bernd Regenauer gesprochen. Grandios!
Also bei dem Andrang heute würde es mich nicht wundern, wenn die Ausstellung noch mal verlängert wird!
Freiheit für Franken
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Mhh, Mist, die Ausstellung wollte ich mir ja noch ansehen. Naja, verplant =(
(Franken-Blog: Ich hätts auch verpennt, wenn die das nicht noch verlängert hätten! Aber bei dem Andrang hätt mich auch ne weitere Verlängerung nicht gewundert!)