Transrapid: Demokratie à la Bayern

Dienstag, 8. Januar 2008 |  Autor:

Wie haben sich die Transrapidgegner in München gefreut, als sich der Widerstand in Listen für ein Volksbegehren kanalisierte – nun ist das alles reif für die Kanalisation: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann verbietet ein Volksbegehren gegen die geplante Magnetschwebebahn – allerdings muss diese Entscheidung noch vom bayerischen Verfassungsgericht bestätigt werden – eine schriftliche Begründung des Innenministeriums soll den Richtern innerhalb der kommenden zwei Wochen zugehen.

Herrmann sei “zu der klaren Bewertung gekommen, dass dieses Volksbegehren verfassungswidrig” sei, weil es “unzulässig in das Budgetrecht des Parlaments” eingreife. Dagegen meint die bayerische Grünen-Chefin Theresa Schopper dass die “Abstimmung nicht in das Budgetrecht des Landtags” eingreife, weil “es den Haushalt nicht belaste”, sondern “im Falle eines Erfolges des Volksbegehrens” der Landtag sogar “mehr finanziellen Spielraum” habe.

SPD-Fraktionschef Franz Maget erklärte, dass man “auf jeden Fall den politischen Kampf gegen das geplante Transrapid-Projekt unvermindert fortsetzen” werde um “den Bürgerwillen gegen die Arroganz der Macht zum Ausdruck zu bringen“! Das Projekt Münchner Magnetschwebebahn soll Thema bei Kommunalwahlen werden!

Das Bündnis der Transrapid-Gegner will mit dem Volksbegehren den auf 490 Millionen Euro festgelegten Landesanteil am Projekt blockieren. Innerhalb von zwei Wochen hatten sich im Dezember mehr als 25.000 Menschen in Unterschriftenlisten gegen das mehr als 1,85 Milliarden Euro teure Vorhaben eingetragen, womit die Grundvoraussetzung für ein offizielles und landesweites Volksbegehren geschaffen wurde.

Ich finde…

…die Staatsregierung hat mal wieder gezeigt, wie sehr der Bürger stört! Das hat in diesem Bundesland nichts mit Demokratie zu tun – also bitte merken bis zur Kommunalwahl! Blogger Roman Möller spricht ziemlich treffend sogar von einem “Warnschuß-Arrest für die freie Meinung des Volkes“! Andere erwarten, dass München nun seine eigene “Startbahn West” bekommt, d.h. Demos und Proteste über Jahre hinweg (würde mich mal interessieren, wie die dann 37,4 Km Baustelle durch München absperren wollen) – nur leider wurde die Startbahn in Frankfurt damals trotzdem gebaut….

Informationen zum Transrapid-Widerstand finden Sie bei A.c.T. (Aktionskreis contra Transrapid)

Quelle stern.de und Passauer Neue Presse

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Thema: Franken-Bayern

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Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für die Erwähnung meiner Person und meines Wortspieles!

    Was mir noch nicht ganz klar ist: in welchem Umfang und welcher Art werden mit dem Volksbegehren denn überhaupt Mittel des Haushaltes in Anspruch genommen? Betrifft das die organisatorische Abwicklung?

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