Kurze Pause um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen (Ihnen auf diesem Wege auch, lieber Leser!) und schon wird wieder weiter gestritten.
Zu dem geforderten Parteiausschlussverfahren gegen Dr. Gabriele Pauli präsentierte welt.de noch am 31.12.2006 das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, wonach 62 Prozent der Befragten der Meinung wären, die CSU könne ohne Stoiber ein besseres Ergebnis erzielen. Dagegen gaben nur 26 Prozent an zu glauben, dass die CSU mit Stoiber als Spitzenkandidaten besser abschneiden würde. “Uninteressant” meinte die CSU, da ja schließlich auch Bürger außerhalb Bayern befragt wurden.
welt.de “Mehrheit hält CSU für stärker ohne Stoiber“
Forsa konterte mit einer weiteren Umfrage: 60 Prozent der wahlberechtigten Bayern (da zählen ausnahmsweise auch mal die Franken dazu) sind gegen eine erneute Spitzenkandidatur von Stoiber bei der nächsten Landtagswahl 2008. Nur 32 Prozent wollen, dass Stoiber an der Spitze bleibt. Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli sieht sich durch die schlechten Umfragewerte bestätigt: “Das Ergebnis der Umfrage belegt, dass die kritische Haltung, die ich gegenüber Stoiber vertrete, keine Einzelmeinung ist” sagte Frau Pauli gegenüber stern.de. Das sei ein “klares Misstrauensvotum gegen den bayerischen Ministerpräsidenten” und die CSU müsse bei der Landtagswahl “einen Kandidaten präsentieren, der auch den Wählern” passe, denn “eine Ablehnung durch einen Anteil von 60 Prozent der Wähler” spreche für sich.
stern.de “So etwas gab es in Bayern noch nie“
In einem Interview auf sueddeutsche.de wurde Frau Dr. Pauli deutlicher mit ihrer Stoiber-Kritik und führte an, dass beispielsweise “im bestehenden Sozialsystem legaler Missbrauch” betrieben werde. Auf die Frage, warum sie, wenn sie Missstände festgestellt hat, diese nicht gemeldet hätte sagte Pauli: “Ich habe so etwas immer wieder aufgegriffen und nach oben transportiert. Aber entweder kommen die Anliegen dort oben nicht an, oder sie interessieren dort niemanden.”
sueddeutsche.de “Ein Alleingang im Namen vieler“
Ein Kommentar auf stern.de ist der Meinung, dass Stoibers “panisches Festhalten an der Macht einen Keil in seine Partei” treibe und “er sich zurückziehen” müsse. “Die Ära Edmund Stoibers endete am 1. November 2005” als in “einer Sitzung des CSU-Präsidiums in München bekannt gab, dass er nicht als Wirtschaftsminister in das Kabinett Merkel eintreten werde”. Des Weiteren könne es nicht sein, dass eine “Spitzelaffäre keine Konsequenzen hätte”, denn dies ist ein “Delikt, das Stoibers politische Karriere eigentlich beenden müsste”!
stern.de Kommentar “Wenn ein verstörter Löwe kräftig miaut“
Doch leider ist die Opposition in jämmerlicher Verfassung (lt. stern.de), um in Bayern wirklich mal was verändern zu können. Außerdem meinte sueddeutsche.de, dass ja schließlich keine Gegenkandidaten vorhanden wären. Pauli dazu: “Wenn sich bei der (möglichen Mitglieder-) Befragung herausstellt, das Stoiber keine Mehrheit mehr in der Partei hat, würden viele Bewerber auftauchen”.
mein-parteibuch.de war der Meinung, dass Revolution sei und die deutsche Blogosphäre sie verpennt. Dem ist nicht so, denn ich blogge ja schon seit einiger Zeit (Pauli-Gate) darüber und der Rest der Blogger zwischen Flensburg und Garmisch wünscht sich völlig unpolitisch, dass uns “Äh-Äh-Stotter-Stoiber” noch lange erhalten bleibt und weiter was vom Hauptbahnhof und dem Transrapid erzählt ” stoibaer.de überlegt sogar schon die Umbenennung auf beckenstein.de!
Ich persönlich sehe das ganz nicht so witzig?¦